Sonntag, 6. Juli 2014

Spielverderber - Piraten - die Zecken des Buchmarkts

Sinn und Unsinn - swissklick (www.piqs.de)
Eigentlich wollte ich hier ja heute mit der lange und liebevoll geplanten Gewinnspielwoche zum Launch meines neuen Buchs, dem 2. Band der Vampire Guide Serie, beginnen.
Nach den langen Wochen, in denen ich wirklich in jeder freien Sekunde und Vernachlässigung von Mann, Freunden, Sportgelübden, Bügelwäsche, Kinoabenden und vielem anderen den "Vampire Pracitce Guide" endlich fertig gestellt und Cover und Lektorat in Auftrag gegeben habe, hätte ich mir eigentlich ein bisschen Spaß verdient. 
Diese Gewinnspiele zu organisieren, kostet übrigens bei aller schon fast "adventähnlichen" Vorfreude auch Zeit und Nerven. Man muss sich überlegen, was man spielt. Einerseits Dinge, die jeder mitspielen kann, also auch Leser, die das Vorgängerbuch noch nicht kennen, andererseits halt auch geeignete Anspielungen für Insider.... Schwierig. 
Ich habe mir einen Quiz überlegt, ein Puzzlespiel mit dem neuen Cover, ein paar Fragen zum Cast, u.s.w.   Auch mit den Preisen will man sich nicht lumpen lassen... Mal von dem Aufwand des Bastelns, Signierens, Verpackens, zur Post bringens abgesehen, kostet das auch alles. Und obendrein verschenke ich natürlich Bücher, sowohl Band I als auch Band II - in Print und als e-Book. 
Wenn man nach all den Mühen sieht, dass das eigene Buch auf Piratenseiten zum Download für 10 Cent bereit liegt, sorry, dann kann ich gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen könnte. Ich mach den Seitenbetreibern keinen Vorwurf. Auch Kriminelle müssen leben und die haben ja auch nicht persönlich was gegen mich, weil die wie jeder andere Hehler auch das anbieten, was der nicht minder kriminelle Käufer eben will. 
Ich bin eigentlich von meinen Lesern enttäuscht - von allen Lesern, die sich ja als Buchliebhaber outen, wenn sie sich überhaupt für Büchertatt für RTL 2 interessieren und dann auf solche Seiten gehen. 
He! Ihr raubt den Autoren die Existenzgrundlage und die Freude an ihrer Arbeit, die sie nicht in kriminelle Machenschaften verwickelt haben möchten. 
Im Schnitt schreibt ein Autor 3-4 Seiten in der Stunde, netto! (Click to tweet)
Da ist aberdie Gedankenarbeit, die zu leisten ist, bevor man überhaupt an den PC geht, noch gar nicht drin - Plotten, Grübeln, Recherchieren. Rechnet nur einfach mal selbst aus, wie viel Zeit und Herzblut in einem 200 Seiten Buch enthalten sind. Ich will jetzt auch nicht wieder damit anfangen, dass daneben ein seriöser Autor oder Verlag auch noch erhebliche Kosten in der Buchnachbereitung tätigt, bevor er das Buch überhaupt erst dem Markt und damit den Piraten zugänglich macht. Das könnt Ihr hier nachlesen oder auf hundert anderen Blogs, von denen viele auch viel besser sind.
Aber ich möchte mal die gesammelten Argumente der Piratenbefürworter betrachten: 
  • "Letztlich ist es Werbung, auf solchen Seiten präsent zu sein."
Genauso ist es Werbung für Benetton und Ralph Lauren, wenn unbezahlt ergatterte T-Shirts dann auf der Straße mit dem Logo Werbung getragen werden. Die sollten sich eigentlich bedanken, dass der Ladendieb den Plunder danach trägt. Tun sie aber nicht. Sie verfolgen Ladendiebe unnachgiebig und bringen solche Leute gnadenlos zur Anzeige. Auch Apple freut sich nicht, wenn die Hehler ihre teuren iPhones vom frisch geklauten Laster runter für lau unters Volk bringen - undankbares Fallobst. 
Nein, es ist keine Werbung, die mir helfen würde. Wer auf solchen Seiten unterwegs ist, geht ja gerade nicht auf die normalen, seriösen Online-Shops. 
Also wenn Ihr uns schon beklaut, dann verkauft uns dabei wenigstens nicht auch noch für blöd. 
Und es hat noch einen anderen Effekt. Es geht ja auch darum, dass ein offizieller Kauf sich auf die für das Buch sehr, sehr wichtigen Verkaufsrankings auswirkt, dort wo andere Leser (ehrliche) das Buch dann sehen können.  
Und last but not least - ich möchte selbst bestimmen, wo mein Buch zu haben ist. Und wenn auf Nazi-bashen-Neger.de absolute Monsterverkäufe zu erzielen wären - ich würde mein Buch da trotzdem nicht anbieten. Es ist mein Werk, mein Baby und meine Entscheidung - auch wenn man sie doof findet. Wo kommen wir denn hin, wenn wir nur noch Meinungen beachten müssten, die wir teilen??? (Click to tweet) 
Und damit meine ich übrigens eine Form der Zustimmung und kein Plusiges-Facebook-Getwiitere.
  • "Ein E-Book ist ja kein Buch in dem Sinne, da sind doch keine Kosten drauf."

Das ist das wohl dümmste aller Argumente. Genauso wenig wie man die Qualität eines Buches an seiner Seitenzahl bemessen kann oder die Qualität des Kaffees an der Tasse, in der er serviert wird, genauso kommt es bei einem Buch, dessen Inhalt einen interessiert, auf den Papierpreis an.
Darüber hinaus ist nun einmal bei der weit überwiegenden Zahl der Bücher doch der E-Book-Preis deutlich unter dem eines Printbuchs. Ich verkaufe meinen Vampire Beginners Guide mit 275 Seiten für gerade mal 2,99 € als E-Book gegenüber den üblichen 9,90 € als Printbuch. Und regelmäßig starten bei mir Aktionen, bei denen das E-Book dann für 99 Cent über die virtuelle Ladentheke geht. Wem 99 Cent für ein E-Book zu teuer ist, der sollte es lassen. Die Bild-Zeitung kostet mehr! (Click to tweet)
  • "Ich will auf mehreren Geräten lesen können."

Das will ich auch und deshalb sind meine Bücher sämtlich DRM-frei erhältlich. Aber auch wenn es mich noch so nervt, wenn das andere Autoren und Verlage anders sehen - ich aktzeptiere das und kaufe dann das Buch eben so oder gar nicht. Aber es berechtigt mich nicht, das Buch andernorts zu beschaffen. Der Autor ist der Eigentümer der Geschichte, deren Transportmittel Buch und E-Book letztlich sind. Und seine Entscheidung ist zu akzeptieren. Mir blutet auch das Herz, wenn Autos wie ein Porsche GT2 von irgendwelchen Vollhonks als Potenzmittel missbraucht im 3. Gang durch die City blubbern, statt auf der Nordschleife, ihrem natürlichen Biotop, bewegt zu werden. Aber hey - das berechtigt mich genauso wenig, dem Kerl Auto wegzunehmen wie das Argument, dass sich selber gerne einen hätte...
  • "Ihr schreibt doch zum Spaß" 

Ja, mir macht Schreiben Spaß. GT2 fahren würde mir übrigens auch Spaß machen. Damit das zusammen geht, habe ich mich für diesen Beruf entschieden... Ich möchte eines Tages mal davon leben können, dass ich meine Geschichten aufschreibe. Als Autor. Und wenn die Musen mich ganz lieb haben, werde ich vielleicht, vielleicht auch reich und berühmt und kann mir dieses Auto leisten. 
Wer nicht versteht, dass "Spaß" und "Beruf" sich überhaupt nicht ausschließen müssen, dem kann ich nur zurufen - Augen auf bei der Berufswahl. 
  • "Es trifft doch keinen Armen"

Wer meint, ich würde schon genug verdienen, und daher dürfte er mir meine Bücher mopsen, der offenbart nicht nur alarmierende Ignoranz sondern auch einen erschreckenden Mangel an Rechtsempfinden. 
Wenn Reichtum zum Mopsen berechtigt, dann geht doch mal zu einer Bank an den Schalter und diskutiert das dort. Erst dort, dann nochmal auf dem Polizeipräsidium und dann vor Gericht und im Gefängnis. Auch der illegale Download von Software ist verboten und seit die großen Software-Kartelle da richtig zuschlagen mit bösen Abmahn-Anwälten, die auch Schulkinder verklagen, durchgreifen - seither wird es besser. Es ist also nicht so, dass hier irgendwer nicht wüsste, dass er was Verbotenes tut. 
Autoren sind nicht reich. Allenfalls eine Handvoll kann von ihrem Herzensberuf leben. Und dank der Bestrebungen der Piraten wird es vielleicht auch so bleiben. Doch darum geht es gar nicht. Ihr wollt etwas haben, das dem Autor gehört - eine Geschichte. Der Autor möchte dafür Geld haben. Das ist sein gutes Recht. Wenn ich komme und von Euch zum Beispiel Euren Regenschirm möchte, dann krieg ich ihn doch auch nicht. Wenn ich Geld dafür biete, dann sieht die Sache anders aus.  Außer es regnet. Außer ich biete mehr Geld... Aber der Umstand, dass Ihr dann für Euren Schirm 50 Euro wollt und ich 10 Euro für das schäbige alte Ding für reichlich angemessen halte - das berechtigt mich doch nicht, ihn Euch wegzunehmen? Und zwar auch dann nicht, wenn Euer Vater eine Regenschirmfabrik hat und ihr mehr von den Dingern als es Regentage selbst in Deutschland gibt. Oder wenn ihr auf dem Flohmarkt seid und sogar offen zugebt, dass Ihr grundsätzlich bereit wärt, Euren Regenschirm herzugeben.
Ihr wollt nicht und das muss ich akzeptieren. Zähneknirschen inklusive. Wieso sollte das bei Büchern (oder auch Musik) anders sein?
  • "Ich kann mir so viele Bücher nicht leisten wie ich lesen möchte."

Das ist bitter. Armut tut weh. Nur wieso sollte ich in die Armut absinken, nur damit Ihr es nicht tut? Aber ich will nicht zynisch sein. Ganz im Ernst... wer sich echt einen Reader aber kein E-Book für 99 Cent leisten kann und weder in der sehr umfangreichen Gutenberg-Sammlung gemeinfreier (kostenloser) Texte oder den Amazon Gratis-Charts fündig wird und nun wirklich unbedingt mein Buch haben will. Der soll sich die Mühe machen und mich kontaktieren und mir den Fall erklären. Ich bin mehr als willig, wahrhaft nach meiner Kunst lechzenden aber ansonsten bedürftigen Menschen das Buch zu schenken. Und von vielen meiner Kollegen weiß ich, dass sie ein ähnlich großes Herz haben. 
Aber um es einfach zu halten - wenn ich was haben will, dass ich mir nicht leisten kann, dann habe ich es vielleicht auch nicht verdient. Und wenn ich was umsonst möchte, worauf ich keinen Anspruch habe, dann ist es das Allermindeste, dass man höflich bittet. So ein "Bitte" ist ähnlich wie auch andere Manieren eine erstaunlich gute Wertanlage  (Click to tweet), aber das ist ein anderes Thema. 
  • "Ich mag mich nicht registrieren und meine Bankdaten hinterlegen müssen. Wo sonst bekomme ich E-Books?"

Das war ein gutes Argument, bevor die Piratenseiten auch Geld wollten. Wer verdammt noch mal 10 Cent für mein Buch bezahlt und mich damit um die 30 Cent betrügt, die mir von den weiteren 90 Cent bleiben, die er auf Amazon mehr bezahlen müsste - der registriert sich da doch auch und hinterlegt dort seine Bankdaten - auf einer Seite, von der er weiß, dass sie Eigentumsrechte mit Füßen tritt! Sorry, dass versteh ich nicht. 
  • "Merkt doch eh keiner."

Anstand ist das, was übrigbleibt, wenn keiner hinschaut. Würdet Ihr einen Mann ausrauben, der bewusstlos in der Gasse liegt und sich nicht wehren kann? Nein? Auch nicht, wenn ganz sicher ist, dass er nicht aufwacht? Wenn ganz sicher ist, dass keiner kommt? Wenn man sicher weiß, dass man der Polizei entwischt? Nein? Warum? Weil man es nicht tut, sondern den Notarzt ruft.  
Ich glaube, die meisten denken nicht darüber nach, wie beschissen das für den Autor ist, wenn er sich auf diesen Seiten sieht. Ich bin diese Woche selbst böse aufgelaufen, weil ich ein Bild aus einer vermeintlich freien Datenbank genommen habe und dann erfahren musste, dass es einem Künstler geklaut und illegal dort hochgeladen worden war. So leicht kann es gehen. Wir müssen alle kritischer und wachsamer sein, wenn wir auch morgen noch so etwas wie Kunst haben wollen.

Es dreht sich dabei auch gar nicht nur ums Geld. Nicht nur um die Träume von schnellen Autos und schönen Häusern, die wir doch alle gelegentlich träumen, auch wenn wir nicht schreiben (Wobei Autoren naturgemäß mehr träumen als andere - das ist so eine Art Berufskrankheit).  Es geht einfach darum, dass uns hier etwas genommen wird, was wir so nicht geben wollten. Das ist ein bisschen wie vergewaltigen. Und wenn Ihr in den Social Medias nachlest, wie traurig die Autoren sind, wenn sie durch solche illegalen Downloads nicht nur um ihr Geld, sondern eben auch um die Anerkennung ihrer künstlerischen Leistung betrogen werden - dann seht Ihr, dass der Vergleich gar nicht so weit hergeholt ist. Wir wollen, dass unser Werk gewertschätzt wird - und dazu gehört eben auch der Respekt zu einem gewissen Wert. 
Also hey - lasst den Scheiß und seid ehrlich. Zu uns, zu unseren Geschichten, denn nur so können wir gemeinsam das genießen, was wir alle lieben - gute Bücher. Denkt nach, wo ihr nach Büchern sucht. Und sagt es weiter - FAIR, aus Liebe zum Buch. (Click to tweet)

Und weil ich mich jetzt abgeregt habe... Poste ich doch noch zur Belohnung, dass zum  Start vom Vampire Practice Guide am 15.07.2014 auf Facebook und Google+ die ganze Woche Gewinnspiele laufen. Und auch hier auf der Webseite: 

 * GEWINNSPIELRUNDE #1 *
Zur Veröffentlichung vom Vampire Practice Guide am 15.07. gibt es hier bis dahin insgesamt 5 Gewinnspiele rund um die Vampire Guide Serie. 
Wer an allen teilnimmt, kommt in den Bonuslostopf zum Buchstart.
Here we go:
Wie würdet Ihr den Cast vom Vampire Guide besetzen? Lexa und ihre Freunde, wie schauen sie in Eurer Vorstellung aus?

Einfach hier posten. Jeder Kommentar zählt. Ich freue mich auf Eure Vorschläge und werde die Ergebnisse im nächsten Trailer verwerten. Vergesst hier im Blog bitte nicht, Kontaktdaten anzugeben, sonst kann ich ja nicht sagen, wer gewonnen hat... Wäre blöd.
Wer das Gewinnspiel teilt, erhält ein Zusatzlos und erhöht seine Chancen auf ein signiertes Vampire Starter Kit.
Und wer nochmal nachschauen muss, von was für Protas ich hier eigentlich spreche... 
Hier kann man spicken (kostenlos und legal).

1 Kommentar:

  1. Ich bin Lina Merlina aus den Vereinigten Staaten, ich wurde durch die Hilfe der Vampirfamilie in Kalifornien in einen Vampir verwandelt, es war genauso einfach wie möglich, zuerst dachte ich, dass es eine Weile dauern würde, bis ich ( D.N.A.) auf den Zauber reagierte. , alles, was ich tat, war nur das Verfahren zu folgen, dass mir gesagt wurde, und ich wette, dass Verfahren, das ich nahm, mein ganzes Leben zu etwas ändern, das ich jemals wünsche, Freiheit, Krankheit frei, Schmerzen frei, Ruhm, Einfluss, Verbindungen und noch mehr, dass ich kann. Danke an meinen lieben Freund Mr. Enrique, der mich zu Mystic Vampire home geleitet hat.

    wenn du wie ich sein möchtest, kontaktiere den Vampir bei worldofvampir@hotmail.com

    Merlina

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